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Anbau eines elektronischen Drehzahlmessers

Das Problem

Der Motor der Royal Enfield Bullet 500 ist von seinem Aufbau und vor allem von der Qualität der Fertigung her gesehen nicht
für "Raserei" geeignet. Besonders mit Hinblick auf eine große Schwachstelle, das unter Pleuellager, sollte man sich im
moderaten Drehzahlbereich bewegen. Dieser liegt so bei max. 5000 bis 5500 U/min.

Am Anfang einer jeden Fahrt und besonders in der kalten Jahreszeit sollte die Drehzahl max. 2500 U/min solange nicht
überschreiten, bis der Motor mit seinen unterschiedlichen Materialpaarungen durchgewärmt und einigermaßen auf
Betriebstemperatur ist.

Da ich das bisher immer nur mit gemischten Gefühlen rein nach Gehör praktiziert habe, machte ich mich daran einen
Drehzahlmesser der in Aufbau und Optik zu den Anforderungen der Enfield passt, zu suchen.

Die Lösung

Ich wurde bei MMB-Messtechnik fündig. Hier gibt es elektronische Drehzahlmesser, die über Dippschalter auf die
Zündfolge des Motors einzustellen gehen und einen Drehzahlbereich von 6000 U/min oder 8000 U/min besitzen.
(www.mmb-messtechnik.de).

  
Bild Ausf. "Standard"  Bild Ausf. "Classic"


Die Umsetzung

Hier beschreibe ich, wie ich den Drehzahlmesser anbaute und den elektrischen Anschluss gestaltete.

Zunächst suchte ich einen geeigneten Platz für die Befestigung. Dabei orientierte ich mich am Vorbild des
Drehzahlmessers von Hitchcock:

Die Gabeleinfüllschraube auf der Gabeloberseite entfernen.

In der Mitte des Schraubenschlitzes eine Sacklochbohrung Durchmesser 4,5 mm einbringen und M6 Gewinde einschneiden.
Die Schraube wieder in die Gabel einsetzen. Entweder mit einem breiten Schraubendreher oder mit einer M6 Schraube
mit Mutter. Dabei die Schraube eindrehen und mit der Mutter an der Gabeleinfüllschraube kontern.
Dann mit dieser Schraube eindrehen.

Den Halter für den DZM aufschrauben und leicht nach oben biegen, solange bis er waagereicht steht.

Den Scheinwerfereinsatz entfernen und die seitliche Chromringbefestigungsschraube entfernen.

Hier M3 einschneiden und eine Linsenkopfschraube M3x20 einschrauben.
Den mitgelieferten Kabelbaum des DZM durch die Öffnung im Lampengehäuse, durch die auch die Bowdenzüge laufen, nach innen führen.
Das schwarze Massekabel des DZM mittels einer Lötfahne auf die Schraube M3 aufstecken und mit einer Mutter befestigen.

Das Anschlusskabel der Tachobeleuchtung, und zwar den Draht der an den mittleren Kontaktpunkt der Glühbirne führt, seitlich abgreifen (anlöten oder Kabelklemmer) und mit dem orangenem Kabel des DZM verbinden.

Vom Kabelbaum, der an das Zündschloss führt, ein Kabel mittels Voltmeter suchen, welches nach dem Einschalten der Zündung Strom führt. Welches das ist, kann wegen der von Motorrad zu Motorrad total unterschiedlichen Kabelfarben nicht von mir vorgegeben werden. (Bei mir war es das rote Kabel.)
Dieses Kabel, seitlich abgreifen und mit dem roten Kabel des DZM verbinden.

Jetzt kann man provisorisch den Stecker an den DZM stecken und die Zündung einschalten.
Wenn alles richtig angeschlossen ist, macht der DZM einen Selbsttest.
(Nadel schlägt langsam voll aus und geht danach zurück).
Schaltet man nun das Licht ein, leuchtet der innen im DZM eingebaute Diodenleuchtkranz.

Jetzt muss vom Minusanschluss der Zündspule (-) ein separates 2 mm Kabel unter dem Tank entlang bis in das Lampengehäuse geführt und an das weise Kabel angeschlossen werden.
Das Kabel so führen, dass es beim Lenkeinschlag nicht spannt und durchreißt bzw. nirgendwo gequetscht wird.

Das grüne Kabel wird nicht benötigt und "blind" gemacht.

Jetzt beide Dippschalter des DZM auf gegenüber von "on" stellen und den DZM auf die Halterung schrauben. Dabei die selbstsichernden Muttern nur so fest schrauben, dass der DZM sich noch in der Gummilagerung leicht seitlich bewegen lässt. (wichtig wegen der Vibrationen)
Den Stecker anstecken und die untere Abdeckkappe anschrauben. Evtl. muss die untere Kappe seitlich zur Lampe hin etwas mit einem scharfen Messer ausgeklinkt werden. Dabei vorsichtig vorgehen und mehrfach prüfen. (Abgeschnitten ist schnell !).

Der DZM steht nun eigentlich optisch verdreht zum Lenker. Da aber "0" ganz genau unten ist und 5500 bzw. 6000 U/min. genau oben sind, fällt das nicht weiter auf. Ich habe mit einem Reifenmarkierstift einen Punkt bei 5500 auf das Glas gemacht, damit ich sofort beim Blick auf den DZM die Orientierung habe.


So, jetzt hat man immer den Durchblick und wird erstaunt sein, wo denn wirklich in welchem Gang die Drehzahlen liegen !

Autor:  Gerd M.